Steinhuder Meer – IC Pokal 2015

Mardorf, Samstagmorgen 8:30 Uhr. Absolute Windstille. Eine dunkle Wolkendecke bestätigte Windfinders Wetterprognose. 9:00 Uhr alles unverändert. 9:30 Uhr – was war das? Das Laub raschelte, der Himmel reißt auf und die Sonne kam durch. Sehr plötzlich, und ganz entgegen aller Vorhersagen sollten wir doch noch schönes Segelwetter bekommen.
Nun aber rasch das Boot aufgeriggt, die Fock gesetzt und…Ein Knall! Der Schraubenkopf des Püttings war abgerissen und die Öse ordentlich verbogen. Bei Morten und mir machte sich leichte Hektik breit. Doch dank vieler helfender Hände und 3 Werkzeugkästen weiter, haben wir Hisopo eine kreative, segelbare Reparatur verpasst.

Jetzt aber schnell aufs Wasser und auf in die Wettfahrt. Doch wo sind nur die andern Laser? Nach einer weiteren Minute war klar: Wir haben das falsche Regattafeld angesteuert! Auch mit einem Spi –Sprint konnten wir den ersten Start nicht mehr retten und wir sahen uns 5 Laser von hinten an. Dumm gelaufen! Jetzt begann eine spannende Aufholjagt. Und dank Mortens taktischen Geschick und einigen günstigen Drehern fuhren wir doch noch als Dritter durch Ziel. Was für ein Auftakt! Um Platz eins und zwei rangelten sich derweil Vanessa / Christian und Ralf mit seinem Vorschoter Olli.

Das Wetter hielt sich, die Sonne wurde immer intensiver und die Cremetuben folgen tief – zu tief! Kathrin nutze die Gelegenheit um den perfekten Aufschießer zu üben, während die Wettfahrtleitung den weisen Entschluss fällte noch eine dritte Wettfahrt anzuhängen.

Start und los. Team Geronimo, Susi und Hisopo lieferten sich eine wilde Verfolgungsjagt. Dann die Zielgrade. Team Hisopo liegt vorne, der Sieg ist zum Greifen nahe, bis plötzlich ein großer, weißer Kahn auf unsere Luvseite wendet und damit das breite Grinsen des alten Mannes auf der anderen Seite vorbeiziehen konnte. Tja, manchmal verliert man, und manchmal gewinnen die anderen…

Der Abend blieb sommerlich lau, und wir wurden mit einem reichhaltigen Buffet verwöhnt. Dann folgte große das Feuerwerk. Besser gesagt zwei kleine. Das trainiert die Nackenmuskulatur. Aber mich beschäftigte eher die Frage, wie viele Menschen kann ein Holzsteg tragen, bis er bricht? Gott sei Dank bekam ich keine Antwort darauf!

Mardorf, Sonntagmorgen 8:30 Uhr. Absolute Windstille…
Es war neblig und der Himmel schwer wie Blei. Windfinder hatte sich für diesen Tag eigentlich auch ein ganz anderes Programm ausgedacht, nämlich Regen und Wind um die 6-8 Knoten.
Die Regattaleitung verkündete Starverschiebung. Das gab uns Zeit Joachims neues Wohnmobil zu besichtigen und das Ambientelicht zu bewundern. Schöön !

Dann regte sich doch noch ein zarter Lufthauch und die Regattaleitung unternahm den verzweifelten Versuch einer letzten Wettfahrt.
Das Laue Lüftchen brachte uns gerade noch an die Starlinie, dann schlief der Wind wieder ein. Nicht so für Meike und Jürgen, die sich mit Elise deutlich vom Feld absetzten und Ralf dicht auf den Fersen blieben. Wie ärgerlich für die beiden, dass dann doch die Wettfahrt mangels Wind abgebrochen wurde. Und was für ein Glück für Vanessa und uns!

Erkenntnisse einer tollen Regatta:

  • Sonnencremtuben können schwimmen.
  • Seggerling ist keine Fischart des Steinhuder Meeres.
  • Und Windfinder braucht dringend eine neue Kristallkugel!

Wir freuen uns auf’s nächste Jahr am Steinhuder Meer!
Antje Schönke