Nach zwei erfolgreichen Trainingseinheiten, um sich aufeinander einzustimmen, ging es Freitag Nachmittag motiviert, gespannt und voller Vorfreude im vollbesetzten Bulli nach Bad Zwischenahn. An Bord waren die stolze Bulli-Besitzerin Vanessa, der noch stolzere Bulli-Kapitän Christian, ein tiefenentspannter Daniel und eine vor Aufregung Fingernagel-kauende Kathrin. Im Kielwasser, dass sich in den Spurrillen der Autobahn gesammelt hatte, schmusten Geronimo und Hisopo. Die Boote hatten wir – Windfinder sei Dank – noch genau vor dem großen Regen bei Wüstenberg sicher auf einen Trailer verladen und angehängt.
Bad Zwischenahn zeigte sich dann von seiner besten Seite. Just in dem Moment, wo wir von der Autobahn abfuhren, schafften es ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke und tauchten die uns am Straßenrand begleitenden Baumskulpturen und Heckenformationen in ein warmes Licht. Auch das Vereinsgelände des ZSK war sehr gepflegt und die Boote standen aufsteigend nummeriert in Reih’ und Glied. Es gab viel Platz für Camper und Boote und eine gemütliche Vereinsgastronomie mit grandiosen Seeblick, in der wir den Abend zusammen mit dem dritten Hamburger Team, Antje und Jürgen, ausklingen ließen.
Am nächsten Morgen ging es ebenso entspannt weiter, mit einem tollen Frühstück im Bulli-Hotel – denn die erste Wettfahrt sollte erst um 12 Uhr gestartet werden. So blieb genug Zeit, die anderen drei LaserII Teams aus dem Ruhrgebiet und Osnabrück zu begrüßen, die Boote aufzubauen und einen ersten prüfenden Blick auf die zu segelnde Bahn zu werfen.
Nach der Steuermannsbesprechung wurde es dann doch etwas lebhafter. Alle wollten slippen. Waren doch noch zwei andere Klassen, Sea Scape und O-Jollen mit von der Partie … Und dann geschah es! Aufgrund der vorherrschenden Windbedingungen wollten wir die Fock noch etwas mehr durchsetzen. Doch der Mast gab nach Vorn nach. Der Schock war groß und an Segeln war nicht mehr zu denken.
Wehmütig blickten Christian, Hisopo und ich den anderen Lasern hinterher, die sich bei herrlichen 3 Bft auf den Weg zur Startlinie machten. Das bekam auch der Hafenwart des ZSK mit und bot uns prompt seine Hilfe an. Er hatte mit seiner langjährigen Erfahrung schon viele Masten wieder segelklar gemacht. Nach intensiver Beratung und Dokumentation des Schadens, nahmen wir sein Angebot schließlich wahr, so dass wir zur zweiten Wettfahrt mit an den Start gehen konnten. Vielen Dank auch noch einmal an dieser Stelle für das beherzte Engagement!
Nach den drei, für den Samstag angesetzten Wettfahrten, die souverän wechselweise von Ralf Terheyden und seinem Vorschoter Sebastian Heine bzw. Vanessa Freitag und ihrem Vorschoter Daniel Scherz angeführt wurden, standen Christian und ich trotz der nicht gesegelten ersten Wettfahrt 2 Punkte hinter der drittplatzierten Valeria Rugolenko, die mit Ihrem Vater Roman an den Start gegangen war. Unser Ehrgeiz war geweckt!
Am frühen Abend wurde dann opulent aufgefahren. Es gab ein tolles Salatbuffet, leckeres Grillallerlei und auch die Sonne kam hinter den Wolken hervor, so dass wir die Schöne Clubterrasse mit bezaubernden Seeblick genießen konnten. Zum Verdauungsspaziergang ging es mit der komplet-ten LaserII-Faktion in den Ortskern von Bad Zwischenahn, wo nach dem obligatorischen Gruppenfoto noch ein leckeres Eis geschleckt wurde.
Wieder zurück auf dem Gelände des Zwischenahner Segelklubs wurden wir vom brennenden Johannifeuer begrüßt. Hier wurde schon heiter geklönt und wir ließen den Tag in geselliger Runde Revue passieren.
Der nächste Morgen begann sonnig, aber weniger windreich als der Samstag. Es gab noch zwei spannende Wettfahrten mit ständig wechselnden Positionen, aber die beiden Spitzenteams waren nicht mehr einzuholen. Um den dritten Platz wurde erbittert gerungen und auch Christoph, mit Segelneuling Sven an Bord und Antje und Jürgen hatten ihren Rhythmus gefunden.
Dann ging alles recht schnell. Boot abbauen, Siegerehrung und eine schnelle Verabschiedung von Club und Mitseglern, so dass wir vor dem angekündigten, großen Regen schon in den Autos gen Heimat saßen mit vielen tollen Bildern im Kopf und voller Vorfreude auf das nächste Mal!
Kathrin Wiezorrek
(drittplatzierte Steuerfrau)